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Eine solche
Ankleidemacht die
Kleiderauswahl zum
Vergnügen.
bare Kleiderschrank kommt für uns alle
infrage! Ganz im Sinne der Gleichberech-
tigung – wir müssen nur noch die Hände
danach ausstrecken und zugreifen.
Eine solche Ankleide macht die Kleider-
auswahl zum Vergnügen und ist ein Candy
Shop für jeden Gentleman! Denn der stil-
bewusste Mann erweitert sein Sortiment
stetig um allerlei Dinge, die vor nicht allzu
langer Zeit als unnötig und daher undenk-
bar galten. Heute ist eine gewisse Viel-
falt Ausdruck von Eleganz und Stil. Diese
Vielfalt will der ordentliche Mann natür-
lich sortieren. Der klare Mann liebt kla-
re Strukturen! Die Brogues und Oxfords
in Reih und Glied, die Uhren sorgfältig
eingeordnet, die Blazer, Hosen und Hem-
den nach Farbe sortiert. Oder nach Stoª?
Vielleicht sogar nach Saison?
Sie sehen, Ordnung ist das A und O eines
solchen Projekts. Dabei legen wir jedem
angehenden sowie sophistizierten Gentle-
men die folgenden Regeln ans Herz:
1. Kleider und Hosen kann man nicht
wie Bücher in Regale stellen. Schaªen Sie
sich einen Überblick über Ihre Kleidung.
Nur so können Sie entscheiden, wie viel
und welche Art von Stauraum Sie benöti-
gen.
2. Weg mit Altlasten. Räumen sie auf
und spenden Sie die alten Kleider einem
Hilfswerk.
3. Hierarchien schaªen. Das ist wie
beim Einkaufen: Was am meisten ge-
braucht wird, kommt auf Augenhöhe res-
pektive in Griªnähe. Schwere Dinge wie
Schuhe eher nach unten. Was weniger ge-
braucht wird, wird in Schubladen verstaut.
4. Bleiben Sie Ihrem System treu. Ord-
nen Sie nach Farben, Saison und lassen
Sie genügend Freiraum.
5. Kleider und Schuhe sollen keinen
Staub ansetzen. Auch die regelmässige
Reinigung ist einMännerjob!
Ein Ankleidezimmer drückt nicht nur
Eleganz aus, sondern vermittelt die Bot-
schaft des modernen Zeitgenossen, der in
Mass, Ordnung und Übersichtlichkeit sein
Gleichgewicht gefunden hat.
Während man mit begehbaren Klei-
derschränken häu²g einen Raum voller
SchiebetürenunddiversenoªenenSchrank-
elementen assoziiert, sieht mein Favorit
etwas anders aus. Auf Türen würde ich ver-
zichten, mein Raum soll oªen sein. Nach
Möglichkeit ein freies Zimmer, das voll-
ständig genutzt werden kann. In der Mitte
des Raumes sorgt eine Truhe für die beson-
dere Note, an den Wänden reihen sich Re-
gale und Schubladenelemente aneinander.
Farblich nicht zu hell, denn der Boden soll
in dunklem Holz gehalten sein. Das ent-
spricht dem Trend und passt wunderbar
zur breiten Farbpalette der Garderobe.
Die leicht strukturierte mitteleuropäische
Eiche wäre der BodenmeinerWahl.
Ralph Widmer
ist 30 Jahre jung und kommt aus
Zürich. Er liebt die schönen Dinge des Lebens
und betreibt seit einiger Zeit seinen Lifestyle-Blog,
den er selbst als ‘sophisticated’ beschreibt.
www.gentlemensfashion.blogspot.comEin weiterer Aspekt ist die Beleuchtung.
Ein Kronleuchter wäre etwas zu viel des
Guten. Klassischere Optionen wie Einbau-
leuchten an der Decke und in den Schrän-
ken sind für eine Männerankleide deutlich
geeigneter und helfen nicht nur Farben-
blinden bei der Orientierung. Wir könnten
hier noch eine Weile weitermachen und
darüber nachdenken, welche Griªe zu ver-
wenden sind oder ob sogar ein Drucksys-
tem eingebaut werden darf? Den Teil
überlässt der Gentleman jedoch gerne ei-
nem Fachmann, der sich mit den verschie-
denen Optionen bestens auskennt.
Der langen Rede kurzer Sinn: Meine lie-
ben Machos und Chauvinisten, es ist Zeit
für Veränderung! Glaubt mir, mit einem
Ankleideraum könnt ihr richtig Eindruck
schinden! Weg vom Saustall zu Hause, fer-
tig mit apokalyptischem Chaos im Schlaf-
zimmer! Das Sexspielzeug verschwindet
in einer der vielen Schubladen, und auch
der Humidor lässt stilvoll integrieren. In
der begehbaren Ankleide könnt ihr inne-
halten und die Inspiration des Tages ies-
sen lassen. Danach folgt der sichere Griª
zum Anzug von Zegna und dem Duft von
TomFord. Perfekt gekleidet aus demHaus,
wohlriechend und stilsicher und bereit für
sämtliche Herausforderungen, die der Tag
noch bringt.
In diesemSinne: Suit up Gentlemen!